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Click & Meet: Nicht wirklich die Rettung des Handels

Corona bringt uns neben vielen Zumutungen auch manche Lösungsvorschläge, die viel versprechen und nicht immer halten. So wie auch bei Click & Meet, das uns im Vorfeld als Rettung der Innenstädte und des Erlebniseinkaufs präsentiert wurde.

Inzwischen hat sich die Euphorie ein wenig gelegt. Denn das Shopping mit Termin ist nicht unbedingt das, was Einzelhändlern beim Überleben hilft. Auf der Strecke bleiben das Spontane und die Impulskäufe, die in vielen Branchen den größeren Teil des Umsatzes ausmachen.

Click & Meet setzt gute Organisation voraus...

…nicht nur bei den Kunden, sondern auch im Einzelhandel. Die Termine müssen exakt vergeben und eingehalten werden, wobei penibel darauf geachtet werden muss, dass sich pro 40 m² Ladenfläche nur ein Kunde im Geschäft aufhält.

Terminüberlappungen sind da nicht vorgesehen, im Zweifel muss ein Kunde auch mal mit Nachdruck aus dem Geschäft komplimentiert werden, wenn draußen schon der nächste wartet. Blöd nur, wenn Kunden sich dann im vorgesehenen Zeitfenster noch nicht zum Kauf entschließen können.

Einkaufen mit Termin

Auch der Besuch mehrerer Läden wird zur logistischen Meisterleistung. Der Kunde muss nicht nur vorab seine Termine vereinbaren und den Überblick behalten, gleichzeitig muss er auch gut planen, wie lang er sich im einzelnen Geschäft wohl aufhalten wird. Sind 15 Minuten eingeplant, so stellt der Kunde schon nach 2 Minuten fest, dass das Gesuchte gar nicht vorhanden ist, wird es doch anstrengend. Auch Überziehen ist keine gute Idee, immerhin könnte das dazu führen, dass der nächste Termin wegen Zuspätkommens dann bereits weg ist. Auch Überziehen ist keine gute Idee, immerhin könnte das dazu führen, dass der nächste Termin wegen Zuspätkommens dann bereits weg ist.

Manche verweisen nun auf die Möglichkeit, auch spontan vor dem Geschäft einen Termin zu vereinbaren und kurz zu warten. Klar, das geht, doch wenn die Warteschlange schon lang ist, lässt man das lieber bleiben. Ganz abgesehen davon, dass Warteschlangen auch nicht unbedingt Orte sind, an denen man sich in Corona-Zeiten aufhalten möchte.

Digitale Einkaufswelt

Zu beobachten ist bereits jetzt, dass eher jüngere Menschen sich mit dieser neuen digitalen Einkaufswelt anfreunden können. Ältere haben nicht so den Zugang dazu, sich über Smartphone Termine zu holen, um einkaufen zu können. 

Nicht umsonst bezeichnet der Handelsverband Deutschland (HDE) den Einkauf nach Terminvergabe als Katastrophe, der für die meisten Geschäfte kein wirtschaftlicher Rettungsanker sein könne.

Auch an diesem Projekt zeigt sich mal wieder, dass Deutschland bei der Digitalisierung ein wenig hinterher ist und sich mit teilweise übertriebenem Datenschutz gern auch selbst im Weg steht.

Denn es sind durchaus funktionsfähigere Konzepte denkbar,die durch geeignete Apps die Terminvergabe überflüssig machen. Zudem könnten bei konsequentem Tragen von FFP2-Masken auch mehr Personen gleichzeitig in Ladengeschäfte gelassen werden. Immerhin trägt man diese Masken auch in der Intensivpflege, in der die Nähe zum Patienten oft zwangsläufig minimal ist. Und übrigens auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln, wo die Fahrgäste gern mal etwas enger sitzen müssen.

Fazit: Click & Meet ist gescheitert, bitte lasst uns zügig ein sinnvolleres Konzept entwickeln. Der Handel hat nicht mehr viel Zeit.

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