Wie Home Office und digitale Arbeitswelt die Welt verändern
Corona verändert seit drei Jahren unsere Gesellschaft und damit auch die Arbeits- und Konsumwelt. Die Digitalisierung ist einen großen schnellen Schritt in Richtung Digitale Transformation gegangen und setzt damit einen weiteren Meilenstein im Bereich Digitale Mega-Trends. Neue und innovative Projekte werden nun mehrheitlich digital erschlossen. Es ist kaum ein professionelles Vorgehen ohne digitale Tools, Social Media und konsequente digitalisierte Systeme mehr denkbar (siehe blog: Digitale Transformation – innovative agile Systeme vom 31.Oktober). Die hohe Dynamik des Marktes zeigt uns, wie stark die Veränderungen des Customer Behaviour und der Wettbewerber sich eminent auf persönliche Präferenzen auswirken. Diese Veränderungen erschließen nun alle Bereiche der Gesellschaft, der Arbeitswelt und der soziokulturellen Branche. Unser tägliches Leben wird also immer digitaler. In dem Begriff Wohlfühlkultur subsummieren sich aktuell verschiedene Formen der Digitalen Ausweichstandorte für den persönlichen Beruflichen Alltag. Home Office ist z.B. eine der eklatantesten Maßnahmen, die als Digitale Neuerung der Arbeitstechniken in Corona-Zeiten, die Arbeitswelt transformiert. Dadurch verändern sich auch das Recruiting und die HR.
Die Values der Wohlfühlgesellschaft
Im neuen New-Work-Modell werden vor allem die Mitarbeiter:innen in den Mittelpunkt gestellt. Das Arbeitsumfeld, die Prozesse und die Bedingungen der Arbeitnehmer:innen werden bedürfniszentrierter, und gleichzeitig auch effizienter. Die neuen Konzepte der Arbeitsbedingungen ermöglichen viele kreative und positive Effekte. Es passiert eine Umstellung des Individuums und seines Umfelds an sich. Neben gravierenden Global Changes in den Prozessen ist der psychologische Impact dabei gravierend. Ein Beispiel: Leute sind nicht mehr bereit, viele Kilometer mit dem Automobil, mit der Bahn oder anderen Fortbewegungsmitteln zurückzulegen. Die Pandemischen Phasen weltweit erzeugten Introspektion. Arbeitnehmer:innen reflektierten ihre Situation und die Bedingungen, in denen sie agieren: Ich will nicht mehr 60 km fahren. Selbst wenn ich weniger verdienen werde dadurch, so habe ich aber dann mehr Freizeit und kann viel mehr Zeit mit meiner Familie verbringen.“ Diese einfache Formel bringt es auf den Punkt. Als Personaler und Executive Search erkenne ich diese Entwicklung in meinem beruflichen Alltag durch das Rekrutieren. In den Gesprächen mit Klienten wird immer wieder deutlich, welche Prioritäten fortan gelten. Eine schlichtweg andere Denkweise hat sich durch die Pandemischen Verhältnisse entwickelt. Die Auseinandersetzung mit neuen Formen des Austauschs und des Verständnisses darüber ist ein spannender Step-Stone – eine Herausforderung für die Unternehmen, die als Global Actors nun die Umstellung zu allen digitalen Zugangssystemen herstellen. Wie geht man damit um? Vor allem scheinen sich zudem grundlegende Mechanismen in den Bewerbungsprozessen zu transformieren. Während früher Bewerber:innen in den Bewerbungsprozessen maßgeblich um ihre eigene Attraktivität bemüht waren, ist mittlerweile die umgekehrte Variante akut. Unternehmen müssen ihre Strategien umstellen. Aktuell müssen sie nun ihre Stellenanzeigen so formulieren, dass der/die Kandidat/in das attraktivere Unternehmen und die ihm passenden Konditionen nach eigenen Kriterien auswählen kann. Die fortschreitende Entwicklung zeigt nämlich folgenden Prozess: Unternehmen müssen nun attraktiver sein als die Bewerber:innen. Der/Die Bewerber/in kann sich das Unternehmen sogar selbst nach Leistungen und Angeboten aussuchen. Es ist ein umgekehrter Prozess in Gang gekommen, in dem sich die Unternehmen nun im Gegensatz zu den Bewerber:innen attraktiver positionieren und vorstellen müssen. Dadurch verändern sich der Blick und die Lage von Unternehmen und ihrer Unternehmenskultur. Und die Bewerber:innen beginnen ihren Einstieg von einer anderen Startposition aus als früher. Was bedeutet dies für das Recruiting und HR?
Welche sind die Vor- und Nachteile?
Nach drei Jahren Corona, können wir Antwortmöglichkeiten geben darüber, welche Vor- und Nachteile sich nun entwickelt haben. Und wir stellen uns mehr denn je die Frage: In welche Richtung gehen die nächsten drei Jahre? Mehr Lebensqualität, Kinder und Familie stehen an erster Stelle, Rollback in die konservativen Werte, neue Formen gesellschaftlichen Zusammenhalts, aber auch Brüche werden sichtbar. Wie werden die Standorte, das Personal und Arbeitnehmer:innen die Folgen schneller Transformation gestalten? Anpassungen sind unvermeidbar. Dadurch entstehen neue Systeme. Diese erschaffen wieder neue Tools. Zunächst kann das vorteilhaft sein. Die Entwicklung zu einem Mehr in Freizeit und Familie wird aufgefangen und verwandelt die Arbeitsweise und ihre Methoden. Wie, glauben Sie, werden sich Digitalisierung und der Rückzug in die Home Office Kultur in unserer Gesellschaft treffen? Haben New Work Mechanismen den Zahn der Zeit erkannt?