Fashion ist Lifestyle, Zeitgeist und innovatives Imaging in allen Bereichen von individuellen und gesellschaftlichen Arrangements. Es ist mehr noch, eine Übereinkunft über Design, Form und im 21. Jahrhundert, ein Thema des Fair Trade. Seinen performativen Charakter trägt es seit Jahrhunderten zur Schau, sei es in den Adelshäusern der frühen Neuzeit, im Chic der goldenen Zwanziger oder heute – in den Hipsters-Garderoben der Millennials des 21. Jahrhunderts. Der Wandel der Zeit ist immer auch ein Wandel des Fashion und der Mode-Society gewesen und Veränderungen in unseren Gesellschaften, die politische Präsentation der westlichen Demokratien wie auch der übrigen Länder weltweit, waren immer auch begleitet von der optischen Einflussnahme von Kleidung, Trends und Appearance. Sei es der Pariser Chic oder das Trendbewusste der amerikanischen West-Coast, immer wieder erleben wir die Bedeutung von Mode und ihren Erscheinungsformen und ihrer Geschichte. Daher ist diese Branche weltweit eine der wichtigsten Provider für Arbeitsplätze und gesellschaftlichen Fortschritt. Megatrends und Hotspots – Innovative Konzepte, von Mass Customization bis zum 3-D-Printing – Unsere Gesellschaften sind ohne Mode gar nicht denkbar und die Konzeption und Elaboration von diesen Werten sind maßgeblich in der Fashion-Industrie beheimatet. Die Menschen, die in dieser Branche weltweit arbeiten, sind zudem in ganz spezifischen und bestimmten Strukturen eingebunden.
Fair Trade in der Modewelt – kreativ und innovativ!
In der globalisierten Ökonomie, in der zum größten Teil, die Lieferketten und Produktionsprozesse ins asiatische Ausland verlegt wurden, erfahren branchengenaue Berufe und Sparten eine zeitgemäße Verwandlung. Es geht damit ein neues Bewusstsein über menschenwürdiges Arbeiten und die Einhaltung der Menschenrechte in Arbeitsabläufen von global agierenden Unternehmen einher.
Mehr noch als früher wird Wert gelegt auf organische Materialien und einen fair Trade. Der Gedanke des Fairen Handels findet seit nunmehr zwei Jahrzenten erfolgreich Einzug in unsere perception und unser Bewusstsein. Diese Entwicklung führte dazu, dass sich Mode und Fashion-Trends an diese Vorgaben orientierten und dadurch die Erscheinungsformen der Mode, ihrer Schnitte und Designs maßgeblich mitänderten. Innovatives und nachhaltiges, umweltbewusstes und ethisches Tragen von Bekleidung ist heute mehr denn je zu einer Marke geworden. Der Widerspruch zwischen dem ethical Me des im westlich geprägten lebenden Bürgers und seinem digitalen Ich, durch online-Handel favorisierte Einkäufe zu tätigen, bleibt weiterhin eine sozioökonomische Fragestellung.
Derweil fordert die Digitalisierung die alteingesessenen Konzerne und Unternehmen dazu heraus neue Top-Führungskräfte mit digital ausgerichteten Lebensläufen zu rekrutieren. Wer diesen Trend verpasst, wird es im globalen Austausch schwer haben.
Geschwindigkeit als Bremse – Ästhetik und Zeitaufwand
Die Schnelligkeit der Mode-Branche und die Geschwindigkeit, mit der sie operiert, können indessen häufig zu einem Manko werden, denn kreative Prozesse benötigen Zeit. Entwürfe zu überdenken und neu zu entwerfen erscheint schwieriger, wenn die Schnelligkeit von Produktion und markteminenten Strukturen vorgegeben wird. Wer kann sich nachhaltig und zeitgemäß so positionieren, dass er die Freiheit leben kann, sich aus dem Schnelligkeitsprozess zu entbinden und trotzdem den Anforderungen des Marktes, die durch nivellierte Gesellschaften geprägt sind, zu genügen? Die Masse an Konsumenten, die stetig steigt, und die allgemein ein immer weitergehendes Bewusstsein für Qualität entwickelt, fordert immer schnellere und immer kreativere Produkte. Und genau hier könnte sich eine neue Fragestellung ergeben. Denn signifikante Merkmale von Qualität sind auch Nachhaltigkeit und Eleganz, die nicht erzwungen werden können, sondern sie entstehen in nachhaltigen Prozessen. Die zeitgenössische Formgebung erscheint mitunter leider sehr schnell prozessiert und man spürt, ihr fehlt es manchmal an der bewährten Anziehungskraft, die in der Vergangenheit durch zeitaufwendige Prozesse arrangiert wurde. Kann es sein, dass die Vorgaben, die unweigerlich zu Geschwindigkeit führen und immer schneller immer mehr Produkte auf den Markt werfen, Ästhetik und Design verändern? Ist Zeit ein Faktor für Formgebung?
Die Produkte gehen an die Konsumenten und das Personal im Verkauf ist mit diesem ständigen Wandel im fashion-business und der vorgelegten Geschwindigkeit konfrontiert und muss immer up-to-date sein. Auch hier ist Kreativität gefragt. Verkaufsstrategien sind kreativen Prozessen unterworfen. Wird das nachhaltige Erleben von Mode und Design beeinträchtigt, wenn Schnelligkeit das Geschäft regiert? Neue innovative Strategien, um Kreativität zu nachhaltiger Entwicklung zu bringen, sie zu ent-schleunigen ohne ihr die Schnelligkeit zu nehmen, sind eminent notwendig, damit die Produkte und Formen weiter ihre fortschrittliche Dynamik entfalten können. Was denken Sie?